„Fehlfarben“ ist der Titel auf Kisten für Zigarren, die nicht ins vorgegebene Farbschema passen. „Fehlfarben“ ist ein bitteres Wortspiel in dem noch bittereren Kontext von Flucht aus Afrika, Seenot und Rassismus – als solches Name zweier Kunstwerke von Wal de Voh.
Seit Beginn dieser Woche hängen diese bewegenden Collagen in meinem Wuppertaler Büro und erinnern mich und meine Mitarbeiter auch nach meinen Reisen nach Malta daran, dass uns das Sterben im Mittelmeer niemals gleichgültig zurücklassen darf. Der Wuppertaler Künstler Wal de Voh gestaltete sie anlässlich meines Besuches auf der Sea-Watch III im Januar. Es ist zutiefst ermutigend zu sehen, dass die Besuche auf Malta und die Auseinandersetzung mit dem gesamten Thema Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen erreichen und so hoffentlich über die gesellschaftliche Debatte zusammen mit politischem Druck zu einer schnellen dauerhaften Einrichtung eines Ad-hoc-Verteilmechanismus im Sinne der Schiffbrüchigen beitragen.
Wie qualvoll, unmenschlich und oft tödlich die Situation für die Schutzsuchenden derzeit ist, wurde mir letzte Woche auf Malta einmal mehr bewusst. Vielen Dank, Wal de Voh, für ihren Besuch in meinem Wuppertaler Büro, für ihr Mitempfinden und für diese künstlerische Umsetzung in ihrer Collagen „Fehlfarben“.
Weitere Informationen über den Künstler finden Sie unter http://wal-de-voh.de/
