Helge Lindh, MdB, erklärt zu den heutigen Demonstrationen gegen den geplanten Personalabbau des Bayer-Konzerns in Wuppertal:
„Die Entscheidung des Bayer-Konzerns die Forschung am Standort Wuppertal zu kürzen und Personal abzubauen, ist sehr schmerzhaft für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Wuppertal. Das Ausmaß der Kürzungen und Streichungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung ist noch nicht abzusehen. Die genauen Zahlen werden am Donnerstag bekannt gegeben. Klar ist aber schon jetzt: Innovation, Forschung und Produktion werden aus Wuppertal abgezogen. Viele Arbeitsplätze gehen dauerhaft verloren, viele Menschen verlieren ihre Arbeit. Ich bin der festen Überzeugung: Das darf trotz starker Konkurrenz nicht der Preis für kurzfristige Gewinnmaximierung und steigende Dividende sein. Deshalb habe ich mich heute den Protesten der Mitarbeitenden des Wuppertaler Bayer-Werkes angeschlossen.
Von politischer Seite wurde in den letzten Jahren viel unternommen, um den Bayern-Standort in Wuppertal zu stärken. Vor diesem Hintergrund hätte ich mir eine verantwortungsvollere und solidarischere Entscheidung seitens des Unternehmens gewünscht. Nun muss es darum gehen, den beschlossenen Abbau möglichst schonend – ohne betriebsbedingte Kündigungen – zu gestalten und den betroffenen Beschäftigten neue Perspektiven aufzuzeigen.
Die Mitarbeitenden des Wuppertaler Bayer-Konzerns gingen heute auf die Straße, um sich mit den Kolleginnen und Kollegen solidarisch zu zeigen, die ihre Jobs verlieren. Sie gingen aber auch auf die Straße, weil sie die Sorge umtreibt, dass der geplante Stellenabbau weit mehr als die bisher vom Unternehmen genannten 350 Mitarbeiter in Wuppertal betreffen wird. Ich appelliere an den Bayer-Konzern, von weiteren Personalreduzierungen abzusehen.
Wuppertal braucht Bayer, aber Bayer braucht auch Wuppertal. Zukunftsfähigkeit, Sicherung von Know-How und soziale Verantwortung – ich hoffe, dass sich der Bayer-Konzern bei künftigen unternehmerischen Entscheidungen wieder stärker auf diese Aspekte besinnt.“