Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD) absolvierte einen Praxistag in den Einrichtungen des Kinderschutzbundes Wuppertal. „Kinder sind unsere Zukunft. Sie brauchen eine Stimme und eine Lobby. Diese finden sie im Kinderschutzbund. Deshalb freue ich mich sehr, mir ein Bild von der Arbeit dieser Einrichtung zu machen und natürlich auch selbst anzupacken“, so Lindh.
Der Kinderschutzbund Wuppertal ist ein gemeinnütziger Verein und lebt vom bürgerschaftlichen Engagement von ca. 250 ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Lindh hospitierte im Kinder- und Kleiderladen in der Laurentiusstraße. Dort werden täglich Spenden (Kleidung und Spielzeug) abgegeben. Waren von guter Qualität werden im Laden ausgestellt und können dort täglich von 10 bis 17 Uhr gegen eine Geldspende erworben werden. Mit dem Erlös werden die vielfältigen Angebote und Projekte des Kinderschutzbundes finanziert, zu denen ein kostenloses Mittagessen für Kinder zwischen 6 und 12 Jahre, Hausaufgabenhilfen, psychologische Beratung und Elternkurse gehören. Der Kinderschutzbund betreibt einen weiteren Kinderladen in der Schlossbleiche. Dieser kann wegen einer Dauerbaustelle momentan nicht angefahren werden, weshalb in der Laurentiusstraße die zweite Filiale eröffnet wurde. Durch diese Umstellung hat der Kinderschutzbund viele Spenderinnen und Spender verloren.
Die engagierte Arbeit der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kinderschutzbundes hat den Bundestagsabgeordneten sehr beeindruckt: „Der Kinderschutzbund setzt sich für die Rechte von Kindern und für kinderfreundliche Entscheidungen in der Politik ein. Mit seinen lokalen Angeboten bietet er einen Anlaufpunkt für bedürftige Kinder und Familien in Wuppertal. Er hört sich die Sorgen von Eltern und Kindern an und versucht, auf die Lebensbedingungen von Kindern vor Ort Einfluss zu nehmen. Deshalb möchte ich alle Wuppertaler und Wuppertalerinnen dazu ermutigen, den Kinderschutzbund zu unterstützen – ob nun mit einer finanziellen Förderung, einer Sachspende oder mit ehrenamtlicher Mitarbeit“, appelliert Lindh.
Auch die Politik müsse laut Lindh mehr für die Kinder tun: „Jedes fünfte Kind in unserem Land – das sind ca. 2,7 Millionen Kinder und Jugendliche – sind von Armut betroffen. Das ist in einem reichen Land wie Deutschland bedrückend und beschämend. Kindergelderhöhungen, wie sie jüngst durch die Regierungskoalition beschlossen wurden, helfen da nur bedingt. Kinder, deren Eltern Sozialleistungen beziehen – also diejenigen, die es am nötigsten hätten – profitieren von diesen Erhöhungen nämlich nicht. Die Kindergelderhöhungen werden auf die Sozialleistungen angerechnet. Das ist weder gerecht, noch bekämpft es nachhaltig Kinderarmut. Deshalb müssen wir endlich über wirksamere und sozial gerechtere Lösungen, wie etwa die Kindergrundsicherung, sprechen.“
Zudem befürwortet die SPD die ausdrückliche Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz. „Jedes Kind hat Rechte und muss sich auf den besonderen Schutz des Staates verlassen können. Grundlage hierfür müssen spezielle, eigene und klar formulierte Rechte sein, die Kindern besonderen Schutz, bestmögliche Förderung und altersangemessene Beteiligung sichern. Wir haben dazu bereits in der 17. Wahlperiode einen Gesetzentwurf zur Ergänzung von Artikel 6 Grundgesetz (Gesetz zur Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz, BT-Drs. 17/13223) in den Bundestag eingebracht. Ich freue mich, dass Bundesjustizministerin Katarina Barley und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey ihre Absicht bekundet haben, diesen längst überfälligen Schritt gesetzlich durchzusetzen.“