Helge Lindh, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Wuppertal und Mitglied des Ausschusses für Kultur und Medien, anlässlich der gestrigen Parade der Darstellenden Künste in Bochum und der Proteste gegen Kürzungen im Bundeshaushalt für Kultur.
„Die ersten Hinweise auf den mutmaßlichen Entwurf des Haushalts der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sind mehr als enttäuschend. Wichtige Forderungen wie die Erhöhung des Fonds Darstellende Künste als Umsetzung der Stärkung der Bundeskulturfonds werden nicht erfüllt. Die am Freitag veröffentlichte gemeinsame Erklärung von Theaterverbänden, -Netzwerken, -Initiativen und –Gewerkschaften ist daher zu unterstützen. Sie fordert gleichermaßen, die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen für die Theaterlandschaft in den Haushalten 2018 und 2019 stärker mit Haushaltsmitteln zu hinterlegen. Eine Erhöhung von 1,1 Millionen Euro auf 2 Millionen im Haushalt 2018 und auf 3 Millionen im Haushalt 2019 für den Fonds Darstellende Künste ist dringend erforderlich. Monika Grütters muss ihrer Verantwortung für die Kreativschaffenden nachkommen und die deutsche Theaterlandschaft in ihrem Haushaltsentwurf stärken. Frau Grütters, wir haben es im Koalitionsvertrag vereinbart. Jetzt ist es an Ihnen, zu liefern.
Kunst und Kultur sind unverzichtbar für die Sinnproduktion unserer Gesellschaft. Sie sind keine wohlfeilen Dienstleister, die der Politik und Gesellschaft mittels Werkvertrag und Zeitarbeit Sinn liefern. Doch Kreativschaffende sind heute mehr denn je wechselnden Beschäftigungsverhältnissen, undemokratischen Strukturen und prekären Einkommenssituationen ausgesetzt. Das gilt für fest- und freischaffende Künstler*innen in allen Bereichen. Die Kreativen der Kunst- und Theaterszene verdienen unsere Rückendeckung.
Etwa 750 Kreativschaffende aus den Sparten Schauspiel, Dramaturgie, Regie, Kostüm- und Bühnenbild protestierten gestern auf der Parade der Darstellenden Künste in Bochum gegen mögliche Sparmaßnahmen an Theatern.“