Mindestens 65,5 Mio. Menschen sind weltweit auf der Flucht. Gedenken wir zugleich der Abertausenden von Menschen, die dieses Jahr wieder im Mittelmeer, auf Landrouten und in Lagern elend ums Leben kamen. Zahllose Familien wurden auseinandergerissen. Die Wuppertaler Bevölkerung bietet mit vorbildlichem Engagement seit Jahren vielen Menschen Zuflucht und steht ihnen solidarisch zur Seite. Europa und die internationale Staatengemeinschaft haben bisher jedoch in der Flüchtlingsfrage versagt und sich als zu gegenseitiger Solidarität unfähig erwiesen.
Ohne systematische Bekämpfung der Fluchtursachen, ohne verantwortungsbewusste Außen-, Wirtschafts- und Entwicklungspolitik des Westens wird Massenflucht zum Dauerzustand. Solange wir nicht begreifen, dass es unanständig ist, den Nahen Osten und Afrika für geostrategische und wirtschaftliche Spiele zu nutzen, müssen wir uns nicht über wachsende Fluchtbewegungen wundern. Zudem braucht Deutschland im Sinne der Kommunen wie Wuppertal und der Betroffenen dringend ein echtes Einwanderungsgesetz, um Einwanderung zu steuern und den Druck auf das Nadelöhr Asylrecht zu mindern.